Leistungen für Frühgeborene

Frühgeborene sind Kinder, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Heute haben diese Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche bzw.ab einem Geburtsgewicht von ca. 500 Gramm eine reelle Chance zu überleben. Selbst Kindern, die noch unreifer oder leichter sind, können wir in Hannover unter Umständen helfen. Deren Hauptprobleme resultieren aus der Unreife des Gehirns, der Lunge und des Magen-Darm-Traktes. Die Überlebenschancen bei Kindern mit einem Geburtsgewicht von 500 bis 1.500 Gramm betragen rund 90 Prozent.

Bis ein Frühchen aus dem Krankenhaus entlassen werden kann, vergeht meist die Zeit, die das frühgeborenes Kind im Mutterleib verbracht hätte, wenn es zum errechneten Termin geboren wäre.

Um den fehlenden Schutz und die Versorgung durch die Mutter zu ersetzen, sind zahlreiche medizinische Maßnahmen je nach individuellen Problemen erforderlich, wie zum Beispiel:

  • Inkubatorpflege
  • künstliche Beatmung
  • künstliche und Muttermilch-Ernährung
  • medikamentöse Behandlung und
  • intensive Überwachung durch Kinderkrankenpfleger/innen, Ärzte/innen und technische Geräte.

Wichtig ist dabei aber auch insbesondere die Nähe der Eltern, welche bei uns zu jeder Zeit willkommen sind und frühzeitig in die Betreuung ihrer Frühchen einbezogen werden. Dazu gehören der intensive Körperkontakt zwischen Eltern und Kind wie auch der Besuch von Geschwistern.

Wenn die Zeit der intensivmedizinischen Betreuung vorbei ist, können die Mütter (alternativ dazu unter bestimmten Umständen die Väter) kostenfrei mit aufgenommen werden und dann die Betreuung ihrer Kinder umfassend unter Anleitung übernehmen. Das Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT bietet seit dem 1. Oktober 2016 eine sozialmedizinische Nachsorge an. Das Team unterstützt Familien mit Frühgeborenen sowie mit schwer- und chronisch erkrankten Kindern. 

Der bestmögliche Start der Frühchen ins Leben erfolgt, wenn eine solche Risikoentbindung in einer Klinik in unmittelbarer Nähe zu einer neonatologischen Station stattfindet. So bleibt dem Kind ein längerer Transport erspart, der nicht ganz risikofrei ist. Außerdem müssen Mutter und Kind nicht getrennt werden. Unsere Intensivstation im Perinatalzentrum Hannover in der Henriettenstiftung in Hannover-Kirchrode macht dies möglich.

Überwachungsraum "Wand-an-Wand"

Im Perinatalzentrum Hannover in Kirchrode kann in einem speziell eingerichteten Überwachungszimmer das Kind rund um die Uhr betreut werden - uns zwar Wand-an-Wand zur Mutter bzw. zu den Eltern. Der Raum befindet sich auf derselben Ebene wie die Wöchnerinnenstation 15 der Geburtshilfe in der Henriettenstiftung. Kinderkrankenschwestern bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen kümmern sich 24 Stunden um die Neugeborenen, die eine zusätzliche Überwachung benötigen.